3 HIF I
EXKLUSIV AKTIV-LAUTSPRECHER
nur rund 20 Zentim eter tiefe Lautsprecher
kann zwar flüsterleise ein Kam m erorches-
te r in d en R aum stellen, aber zugleich
eine Big B and n ah e ih rer O rig in allau t-
stärke abbilden. Zw ischen zurückhalten-
der D ezenz u n d an Beschallungsanlagen
erinnernde V ehem enz sind die G renzen
der Zero 1 w eit gesteckt.
Dass diese selbst bei Pegelorgien lange
u n an g estren g t u n d differenziert bleibt,
hat viele G ründe. Einer ist die fantastische
E m p findlichkeit ih rer charak teristisch
in der Schallw and ausgeform ten H o rn -
system e für die M itten u n d H öhen, die
von konventionellen T reibern „geladen“
w erden. A vantgarde A coustic m eldet 104
, W
i r b r i n g e n d i e H i F i - F a s z i n a t i o n z u r ü c k !
STEREO: Die Zero1 unterscheidet sich
in Design und Technik von Ihren ande-
ren Hornlautsprechern. Warum?
From m e: W eil w ir m it ihr einen neuen
K und en k reis an sp rech en w ollen, d er
u n sere an d e ren M odelle vielleicht zu
ausladend, optisch zu auffällig oder eben
einfach zu konventionell findet. U nd der
vielleicht noch nichtm al H iFi-Fan ist.
Aber wer, bitteschön, soll denn sonst
auf einen Lautsprecher der 10.000-Euro-
Klasse abfahren?
Jeder, der richtig gut M usik h ö ren will,
aber m it den üblichen G egebenheiten
u n d B edingungen des A ngebots nichts
anzufangen weiß. M an m uss ja schließ-
lich auch kein A u to n arr sein, um sich
e in en M erced es anzuschaffen. U n d
obwohl die Zero 1 ein H ightech-Produkt
ist, w ird sie m eistens ganz anders w ahr-
genom m en, näm lich über ihre optische
A usstrahlung beziehungsw eise klangli-
che Perform ance. W enn die Leute dann
erfahren, dass sich hier inzw ischen ver-
breitete m oderne M edientechniken ver-
w enden lassen, sind die m eisten Feuer
u n d Flam m e.
Audiophile und High Enderhaben oft
Vorbehalte gegen eine digitale Signal-
aufbereitung und Chips. Was entgegnen
Sie denen?
Dass wir doch heute überall von Prozes-
soren um geben sind, die un s den A ll-
tag erleichtern u n d vieles verbessern -
vom Fernsehbild bis zum A utofahren.
W arum soll m an diese technischen M ög-
lichkeiten denn nicht zur K langoptim ie-
ru n g nutzen? Z um al dann, w enn eine
ähnliche P räzision m it ü b lichen M it-
teln nicht m al annähernd erreichbar ist.
H eute ist das einfach Stand der Technik.
U nd eines kom m t noch hinzu: Früher
w ar H iFi die Spitze der von jederm ann
erleb b aren A lltagstechnik, was einen
G utteil d er F aszination dieser G eräte
wie auch des H obbys ausm achte. M itt-
lerw eile h aben C om puter, S m artp h o -
nes, D igitalkam eras o d er m ein etw e-
gen sogar Flachbildschirm e H iFi längst
diesen Rang abgelaufen. P rodukte wie
die Zero 1 bringen wieder etwas davon
zurück, den n ihr K lang u n d ihre
Erscheinung strahlen das Feeling
einer neuen Zeit aus, das eben
auch dann erlebbar w ird, w enn
m an sich für die ganze Technik
überhaupt nicht interessiert.
Holgar Fromme,
Avantgarde Acoustic
oder sogar 110 D ezibel S challdruck für
den H o ch - u n d M itteltö n er aus einem
W a tt b ei ein em M e ter A b stan d . D a
ersch ein en die zu n äch st m ick rig w ir-
kenden 50 W att pro Chassis - die A m ps
arbeiten bis ein W att in Class A - gleich
in einem ganz anderen Licht (siehe Kas-
ten). Frequenzen unterhalb von 250 H ertz
übernim m t ein 30 Z entim eter durchm es-
sender Tieftöner, den eine 400-W att-Class
D -Endstufe befeuert und der letztlich den
hoch angesetzten M axim alpegel vorgibt.
P h a s e n s ta b ilitä t d a n k DSP
Genial: Die gesam te S ignalauft ereitung
erfolgt D SP-gesteuert. D em A ktiv-K on-
zept verdankt A vantgarde A coustic dabei
um fängliche M öglichkeiten, dieses a u f
eine naturgetreue W iedergabe hin zu opti-
m ieren. Dies gilt für den Frequenzgang,
also die m öglichst gleichm äßige Lautheit
vom tiefsten bis zum höchsten Ton, wie
auch für die Phase. Letztere beschreibt, in
w elcher zeitlichen Folge unterschiedliche
Frequenzen am O hr eintreffen. Logisch,
dass alle T öne gleichzeitig d o rt an k o m -
m en sollten, denn n u r so lässt sich eine
perfekte R äum lichkeit u n d ganzheitliche
H om ogenität erzielen.
In M ehrw ege-L autsprechern w ie d er
Z ero 1 ist dies schw ierig zu erreichen,
zum al w enn die Chassis unterschiedlich
tief h in te r der Schallw and sitzen. D och
die speziell auf die Erfordernisse h in p ro -
gram m ierten FPGAs sollen die Zeitfehler
ausgleichen, steu ern etw a den vor dem
M itteltöner platzierten Tw eeter entspre-
chend später an, so dass im Ergebnis eine
zeitkohärente A bstrahlung entsteht.
Für höchste A nsprüche gibt’s deshalb
die „P ro“-V ariante, die m it knapp 1900
Euro Aufpreis gegenüber der Basisversion
zu Buche schlägt, aber ü b er eine spezi-
elle Software verfügt, die P hasenstabili-
tät bis zu zehn H ertz hinab garantieren
soll. W ir haben sie getestet, u n d die H es-
sen em pfehlen sie jedem H ighE nder. In
N orm alausführung ist die Zero 1 u n te r-
halb von 200 H ertz w eiter toleriert, hat
aber aufgrund der verringerten Prozessor-
leistung w eniger Signalverzögerung, was
beim H eim kinoeinsatz w ichtig ist.
W ie gut das beim Frequenzgang klappt,
bew eist unser Laborprotokoll (siehe D ia-
gram m ). Gleichzeitig kön n en die C has-
sis p e r D ig ita lte ch n ik an d en E n d en
ihres Ü bertragungsbereichs so steilflan-
kig beschnitten w erden, wie es auf k o n -
v en tio n elle A rt u n m ö g lich w äre. D e r
14 STEREO 9/2014
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